1. Wie kommt es zur Einschulung
Wenn der Eindruck besteht, ein Kind habe Förderbedarf, dann kann ein Antrag zur Überprüfung gestellt werden.
Die Eltern können diesen Antrag zur Eröffnung des Verfahrens bei der Grundschule in ihrem Wohnbereich stellen. Sie können den Antrag aber auch bei der Förderschule stellen, die ihrer Meinung in Frage kommt.
Die Schulleitung beschreibt den vermuteten Förderbedarf und schickt den Antrag an das Schulamt.
Dieser erste Schritt passiert in der Regel am Ende des Kalenderjahres vor der Einschulung.
Dann beauftragt das Schulamt zwei Lehrkräfte, eine von der zuständigen Grundschule, die andere aus dem Förderbereich, in dem der Bedarf vermutet wird, z.B. jemand von der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, falls eine geistige Behinderung vermutet wird.
Diese beiden Lehrkräfte stellen fest: den Förderbedarf, z.B. Geistige Entwicklung und den Förderumfang, z.B. Lernumgebung, Lerntempo, Hilfsmittel.
Dabei ziehen sie die Unterlagen zu Rate, die ihnen zur Verfügung gestellt werden, z.B. ärztliche Berichte, Berichte der Kindertagesstätte, der Frühförderung, der Logopädin…
Außerdem führen sie Gespräche mit den Eltern und möglichst auch mit den Erzieherinnen aus der Kindertagesstätte.
Sie machen abschließend einen Vorschlag zur Beschulung.
Sämtliche Ergebnisse werden den Eltern mitgeteilt, auch erhalten sie eine Kopie des Gutachtens.
Die Eltern äußern sich zum Abschluss des Verfahrens, ob sie mit dem Vorschlag einverstanden sind.
Die Eltern sind also zweimal beteiligt: Am Anfang während des Gutachtens, indem sie über ihr Kind berichten und am Ende, wenn sie ihre Ansicht zur künftigen Beschulung äußern.
Das Gutachten wird dem Schulamt zugeschickt.
Dort wird mit Hilfe des Gutachtens entschieden, welche Schulen in Frage kommen. Die Eltern können dann wählen, ob sie ihr Kind in einer Grundschule oder in einer Förderschule anmelden.
Die Maximilian-Kolbe-Schule legt großen Wert auf eine gute Vorbereitung der Schulzeit. Wir möchten den Eltern eine guten Entscheidungshilfe für die Schulwahl ihres Kindes geben.
Daher gibt es vor der Einschulung die folgenden Angebote:
- Beratungsgespräche
- Möglichkeiten, den Unterricht zu besuchen
- eine Informationsveranstaltung für alle Eltern, die in der Regel im Herbst vor der Einschulung angeboten wird
- ein Elternnachmittag, der im Frühsommer stattfindet. Dieser Nachmittag ist für alle Eltern, deren Kinder dann in die Maximilian-Kolbe-Schule eingeschult werden. Dabei werden die Lehrerteams vorgestellt, der geplante Unterricht und sämtliche Angelegenheiten rund um die Einschulung und den Schulbesuch besprochen.
2. Gibt es Zeugnisse?
Zum Abschluss jedes Schuljahres gibt es ein Zeugnis. Es ist mehrere Seiten lang und beschreibt die Lernfortschritte des Schülers in seinen Entwicklungsbereichen und in den einzelnen Unterrichtsfächern und den Arbeitsgemeinschaften.
Mit der Beendigung der Schulzeit erhält jeder Schüler ein Abschlusszeugnis, das bei einer gemeinsamen Feier mit den Lehrern und Eltern überreicht wird.
3. Gibt es einen Stundenplan?
Der Unterricht beginnt um 8.30 Uhr und dauert montags bis donnerstags bis 15.30 Uhr, freitags bis 12.15 Uhr.
Jede Klasse hat einen Stundenplan. Die Stundenpläne unterscheiden sich je nach Stufe: In der Primarstufe und in der Sekundarstufe I wird im Klassenverband und ab dem dritten Schuljahr auch klassenübergreifend in Kursen und in Arbeitsgemeinschaften gelernt.
In der Berufspraxisstufe (Sekundarstufe II) orientieren sich die Stundenpläne nach den drei Schwerpunkten des Unterrichts: Arbeiten, Wohnen, Freizeit.
Für die intensivpädagogischen Klassen liegen eigene Pläne vor.
Die Unterrichtsfächer sind: Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Religion, Musik, Sport, Hauswirtschaft, Kunst, Werken, Soziales Lernen.
Hinzu kommen zahlreiche Arbeitsgemeinschaften und Projekte und in der Berufspraxisstufe die Bereiche der Arbeitslehre, des Wohnens und der Freizeiterziehung.
4. Lernt mein Kind an der Maximilian-Kolbe-Schule auch Lesen, Schreiben, Rechnen?
In den Fächern Deutsch und Mathematik werden für alle Schüler Angebote von der 1. bis zur 13. Klasse gemacht. Sie orientieren sich nach den Voraussetzungen der Schüler.
Dabei helfen klassenübergreifende Kurse, Schüler mit ähnlichem Lernniveau zusammen zu unterrichten.
5. Gibt es Hausaufgaben?
Die Maximilian-Kolbe-Schule ist eine Ganztagsschule. Hausaufgaben im Anschluss nach einem langen Schultag gibt es daher nicht.
6. Welche Therapien gibt es in der Schule?
In der Schule können Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie wahrgenommen werden. Für Schüler, die nicht sprechen können, gibt es Unterstützte Kommunikation.
7. Wie viele Schüler sind in den Klassen?
In den Klassen befinden sich in der Regel 8 bis 13 Schülerinnen und Schüler.
8. Welche Lehrer unterrichten mein Kind?
Inder Maximilian-Kolbe-Schule arbeiten Förderschullehrer und Fachlehrer.
9. Wie kommt mein Kind morgens in die Schule und nachmittags nach Hause?
Jeder Schüler wird morgens am Elternhaus abgeholt und nachmittags auch wieder dorthin gebracht. Kleinbusse verschiedener Busunternehmen sind für den Transport eingesetzt. Neben dem Fahrer gibt es auch immer eine weitere Begleitperson.
Für Rollstuhlfahrer gibt es individuell eingerichtete Plätze in den Bussen.
10. Wie lange dauert die Schulzeit?
Die Schulpflicht beginnt mit dem 6. Lebensjahr und endet mit dem 18. Die Schüler haben in der Regel 13 Schulbesuchsjahre. Die Schulzeit kann auch über das 18. Lebensjahr hinaus verlängert werden. Dies entscheidet die Klassenkonferenz.
11. Gibt es Mittagessen?
Die Kinderheilstätte hat eine eigene Küche. Eine Diätassistentin ist zuständig für besondere Mahlzeiten wie Schonkost oder verschiedene Diäten.
12. Wie verständigen sich Eltern und Lehrer
Zu Beginn der Schulzeit verständigen sich Eltern und Lehrerteam, wie sie sich gegenseitig informieren. Je nach Voraussetzungen werden genutzt: das Telefon mit direktem Klassenanschluss, schuleigene Mitteilungshefte, Diktiergeräte und unterschiedliche Talker. Die Schule legt großen Wert auf gute, gegenseitige Information.
13. Welchen Schulabschluss macht mein Kind und was passiert nach der Schule?
Der Schulabschluss bescheinigt den Bildungsgang Geistige Entwicklung.
Zuvor werden die Schüler während der dreijährigen Zeit in der Berufspraxisstufe auf das zukünftige Arbeitsleben, das zukünftige Wohnen und die zugkünftige Freizeitgestaltung vorbereitet. Es gibt Praktika in Werkstätten für Menschen mit Behinderung und/oder in Firmen auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Bei allen Überlegungen zum Arbeitsplatz sind auch die Agentur für Arbeit und der Integrationsfachdienst beteiligt.
Die Eltern werden frühzeitig in alle Planungen über die Zeit nach der Schulentlassung eingebunden.
Hier noch ein nützlicher Link:
Broschüre “Mein Kind ist behindert // (div. Sprachen)” des Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V.